amerikanisch-französische Künstlerin; eine der populärsten und innovativsten Künstlerinnen des 20. Jhs.; berühmt durch ihre "Schießbilder" und die bunten, großformatigen Frauenfiguren; Werke u. a.: "Nanas", "Strawinsky-Brunnen" in Paris, "Parco di Tarocchi" in Italien; auch Theaterkostüme und Dekorationen, Drehbücher; verheiratet mit Jean Tinguely († 1991)
* 29. Oktober 1930 Neuilly sur Seine
† 21. Mai 2002 San Diego/CA
Herkunft
Die 1930 in Neuilly sur Seine geborene Niki de Saint Phalle (eigentl. Catherine Marie-Agnès Comtesse Fal de Saint Phalle) stammte väterlicherseits aus einer uralten, begüterten französischen Adelsfamilie. Die wohlhabende Mutter stammte aus New York. Sie war sehr katholisch, schlug ihre Kinder und hatte wechselnde Liebhaber (vgl. Stgt. Z., 8.9.2022). S. war das zweite von fünf Kindern und wuchs zunächst bei den Großeltern, ab 1933 zweisprachig in New York auf, wo ihr Vater als Investmentbanker arbeitete. Er hatte zuvor 1929 beim Börsencrash den größten Teil seines Vermögens verloren. Über den sexuellen Missbrauch durch ihren Vater, der ab dem elften Lebensjahr mehrere Jahre stattfand, sprach S. erst in den 1990er Jahren öffentlich. Zwei ihrer Geschwister begingen später Suizid. 1939 wurde S. auch amerikanische Staatsbürgerin.
Ausbildung
S. besuchte in New York eine Klosterschule. Achtzehnjährig heiratete sie ...